You are using an outdated browser. For a faster, safer browsing experience, upgrade for free today.

Seite wird geladen...

Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie

SDG7

Ziel: Bezahlbare und saubere Energie

Nachhaltigkeit im Energiesektor bedeutet, nicht nur in der Gegenwart, sondern auch für zukünftige Generationen eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung zu gewährleisten.

Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, ist ein grundlegender Umbau der Energiesysteme erforderlich. Mit der Energiewende sind in Deutschland und Bayern dafür wichtige Bausteine gelegt worden.

Nachhaltigkeit im Energiesektor bedeutet nicht nur, die Energieeffizienz und den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen, sondern auch die Versorgungssicherheit dauerhaft auf einem hohen Niveau zu gewährleisten, ohne dabei die Bezahlbarkeit der Energie für alle Verbraucher aus dem Auge zu verlieren. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) dient insbesondere dazu, die Klimaschutzziele zu erreichen. Der Ausbau der EE ist dabei nicht nur im Sektor Strom, sondern auch in den Sektoren Wärme und Verkehr erforderlich. Um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Energieerzeugung erfolgreich zu gestalten, werden neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen benötigt, die ohne Investitionen, insbesondere im Forschungsbereich, nicht denkbar sind.

Bayern treibt die Energiewende weiter voran. Dafür wurde mit dem Bayerischen Aktionsprogramm Energie im November 2019 eine umfassende Agenda mit insgesamt 13 Handlungsfeldern und 73 konkreten Einzelmaßnahmen vorgelegt, die nun Schritt für Schritt umgesetzt werden. Eine koordinierende und unterstützende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende übernimmt die neu gegründete Landesagentur für Energie und Klimaschutz.

Übergeordnetes Ziel ist es, den Zugang zu sicherer, bezahlbarer und umweltverträglicher Energie für alle zu sichern. Hierzu wurden insbesondere folgende Unterziele definiert (u.a. im „Bayerischen Aktionsprogramm Energie“):

  • Ressourcenschonung, Ressourcen sparsam und effizient nutzen.
    Hierzu gehören energieeffizientes Planen, Bauen und Sanieren, weitere Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebereich sowie Anregung von Innovationen und Investitionen zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz bei Unternehmen.
    • Erhöhung der Primärenergieproduktivität bis 2025 um mindestens 25 Prozent gegenüber 2010
    • Senkung des Primärenergieverbrauchs bis 2025 um 10 Prozent gegenüber 2010
    • Beschränkung der Erhöhung des Stromverbrauchs möglichst auf ein Minimum bis 2025 (Bruttostromverbrauch), vor allem durch Effizienzsteigerung bei bestehenden Anwendungen.
  • Erneuerbare Energien ausbauen: Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der bayerischen Stromerzeugung
    • Solarenergie: Weitere Erschließung des Potenzials der Sonne und Erreichung eines Zubaus von 3.200 Megawattpeak (MWp) Photovoltaikleistung von 2019 bis einschließlich 2022. Achten auf Flächeneffizienz beim Ausbau der Photovoltaik.
    • Wasserkraft: Steigerung des Stromertrags aus der Wasserkraft ausgehend vom langjährigen Mittel von 12,5 Terawattstunden (TWh) um eine zusätzliche TWh
    • Bioenergie: Steigerung der Stromerzeugung aus Bioenergie in Bayern von rund 9,2 TWh in 2018 auf etwa 10 TWh bis 2022. Optimierung und Flexibilisierung des Einsatzes von Holz, Mais, Gülle und alternativen Energiepflanzen. Schaffung bestmöglicher Voraussetzungen für den Weiterbetrieb bestehender Biogasanlagen und den Bau neuer Biogasanlagen in Bayern.
    • Windenergie: Ausbau der Windenergie in Bayern unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel, 300 neue Anlagen bis Ende 2022 auf den Weg zu bringen (entspricht etwa 1 GW neu installierter Leistung).
    • Geothermie: Weitere Erschließung der hydrothermalen, also auf heißem Tiefenwasser basierenden Geothermie und Vernetzung. Bis ca. 2050 Deckung eines Viertels des bayerischen Wärmeverbrauchs im Gebäudesektor über Geothermie.
  • Versorgungssicherheit: Bau von zusätzlichen regionalen Gaskraftwerken in Bayern anstoßen, um die Versorgungssicherheit nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke und dem Kohleausstieg zu gewährleisten.
  • Netze: so wenig Netzausbau wie möglich und nur so viel, wie unbedingt erforderlich. Bei der Ertüchtigung des Bestandsnetzes soll stärker auf digitale und innovative Konzepte gesetzt und so der weitere Ausbaubedarf reduziert werden.
  • Kraft- Wärme-Kopplung (KWK): Bis 2022 den Bau von 3000 neuen KWK-Anlagen anstoßen. Damit soll ein Zubau von 500 MWel erreicht werden.
  • Flexibilität und Sektorenkopplung: Weiterentwicklung der rechtlichen und förderpolitischen Rahmenbedingungen, so dass sich alle Flexibilitätsoptionen in einem fairen Wettbewerb messen können. Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten (z.B. Energiespeicher, intelligente Steuerungen), um Angebot und Nachfrage von Strom zusammenzuführen.
  • Wasserstoff: Ziel ist Technologieführerschaft Bayerns im Bereich Wasserstoff, v.a. in den Bereichen Speicherung und Transport sowie bei Schlüsselkomponenten wie z.B. Elektrolyseuren und Brennstoffzellen. Aufbau einer H2-Tankstelleninfrastruktur.
  • Energieforschung: Stärkung der bayerischen Energieforschungslandschaft durch Stärkung der Technologiekompetenz von KMU in Bayern und Beschleunigung des Technologietransfers; enge Begleitung mit entsprechenden Forschungsprojekten
  • Schaffung von dezentralen Strukturen zur Energieversorgung

Im „Bayerischen Aktionsprogramm Energie“ wurden 73 Einzelmaßnahmen in insgesamt 13 Handlungsfeldern identifiziert, die für das Gelingen der Energiewende in Bayern besondere Chancen bieten; Maßnahmen sind zudem im Maßnahmenpaket zum Bayerischen Klimaschutzgesetz enthalten. Insbesondere sind hier zu nennen:

  • Solarenergie: Ausweitung des Kontingents für PV-Freiflächenanlagen auf Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten auf bis zu 200 Projekte im Jahr; PV-Speicher-Programm; Voranbringen von Agrophotovoltaik durch Pilotprojekte.
  • Wasserkraft: Mit einem Förderprogramm soll ein zusätzlicher Anreiz für Betreiber von Wasserkraftanlagen mit EEG-Förderung geschaffen werden, Investitionen zur Leistungssteigerung (in Verbindung mit ökologischen Verbesserungen) zu tätigen.
  • Bioenergie Förderprogramm Bio-Klima für die Errichtung von Biomasseheizwerken
  • Windenergie: Hier wurde die bayerische Windenergieoffensive AUFWIND mit regionalen Windkümmerern für bayerische Kommunen aufgesetzt. Hierfür ist die Ausweisung von Vorranggebieten für Windkraft in den Regionalplänen verbindlich vorgegeben.
  • Geothermie: Mit einem Masterplan wird die weitere Erschließung der Tiefenwärme ermöglicht. Bis 2029 soll die Vernetzung der Geothermie in Bayern durch drei neue Transportleitungen verbessert werden.
  • Versorgung: Einsatz für systematischen Investitionsrahmen, der Anreize für mehr regionale Gaskraftwerke in Süddeutschland schafft.
  • Netze: Transparente Darstellung der Aufnahmefähigkeit des Stromverteilnetzes für Erneuerbare-Energien-Anlagen in Bayern durch eine Kartendarstellung im Energie-Atlas Bayern.
  • Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): KWK-Roadshow durch Bayern, um Gewerbe, Handel und Handwerk für den Einsatz von KWK zu gewinnen.
  • Flexibilität und Sektorenkopplung: Durch die effektive und systemdienliche Verzahnung der Bereiche Strom, Wärmeversorgung und Mobilität sollen die Schwankungen erneuerbarer Energien besser ausgeglichen und somit grüner Strom besser nutzbar gemacht werden. Deshalb wird die Forschung und Entwicklung neuer Ansätze wie innovativer Energiespeicher und Power-to-X-Technologien unterstützt.
  • Wasserstoff: Bayern soll Technologieführer im Bereich Wasserstoff werden. Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) als zentrale Koordinierungsstelle vernetzt Wirtschaft und Wissenschaft und unterstützt bei der Umsetzung der Bayerischen Wasserstoffstrategie. Mit insgesamt etwa 100 Millionen Euro werden Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in Bayern gefördert und der Aufbau einer H2-Tankstelleninfrastruktur unterstützt.
  • Effizienz im Gebäudebereich: Ausbau Beratungs- und Förderangebote in Bayern
  • Energieeffizienz bei Unternehmen: Es sollen Innovationen und neue Investitionen angeregt werden. Verbesserung der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen durch Energieeffizienz-Netzwerke (BEEN-i)
  • Energieforschung:  Bis 2023 sollen etwa 100 Millionen in die Energieforschung investiert werden. Ein wesentliches Instrument ist das Bayerische Energieforschungsprogramm mit Schwerpunkten z. B. beim Thema Wasserstoff und in der Batterieforschung
  • Fachliche Unterstützung der Kommunen und Planungsbüros durch Publikationen, z. B. "Leitfaden Energienutzungsplan"
  • Unterstützung ländlicher Gemeinden bei Energiekonzepten in Dorferneuerung, Flurneuordnung und Integrierter Ländlicher Entwicklung (ILE).

 

Beschreibung von Projekten Kampagnen, Aktionen

StMWi

  • Bayerische Wasserstoffstrategie
    Bayern setzt sich ehrgeizige Klimaziele und strebt eine konsequente Energie- und Mobilitätswende an. Innovative Technologien und CO2-frei erzeugter, grüner Wasserstoff spielen dabei eine besondere Rolle. Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Baustein unserer Energie- und Wirtschaftspolitik. Mit der bayerischen Wasserstoffstrategie will der Freistaat innovative Wasserstofftechnologien schnell in die Anwendung bringen. Die Ziele umfassen dabei High-Tech, Innovation und Klimaschutz.
    Die strategische Zielrichtung gliedert sich in drei Säulen:
    • Innovation und Technologieführerschaft anstreben und weltweite Marktpotentiale erschließen und ausbauen
    • Industrielle Skalierung und Wirtschaftlichkeit beschleunigen
    • Wasserstoffanwendungen in Verkehr und Industrie und den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigt vorantreiben
    Mit dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) und dem Bayerischen Wasserstoffbündnis verfügt der Freistaat über ein schlagkräftiges Netzwerk, das stetig wächst und die Wasserstoffwirtschaft vorantreibt.
    Pfeffenhausen im Landkreis Landshut ist als einer von vier Standorten für das geplante Nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff ausgewählt worden. Die Auswahl sechs bayerischer Projekte mit europäischer Dimension (Important Project of Common European Interest) ist ein weiterer Meilenstein bei der Umsetzung der Bayerischen Wasserstoffstrategie und zeigt, dass Bayern den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft zielgerichtet vorantreibt.
  • Gemeinschaftsprojekt "Team Energiewende Bayern":
    Das Team Energiewende Bayern ist eine Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und versteht sich als Gemeinschaftsprojekt:
    • Team-Mitglieder sind alle Menschen, die aktiv an der Energiewende in Bayern mitwirken. Bürger, Kommunen, Unternehmen aber auch Verbände sowie Forschungs- bzw. Bildungseinrichtungen sind im Team herzlich willkommen. Team-Ziel ist es, gemeinsam eine lebenswerte Energiezukunft aufzubauen und die Energiewende zu meistern. Mit großen und kleinen Positivbeispielen soll gezeigt werden, was jeder Einzelne im Rahmen seiner Möglichkeiten zur Energiewende beitragen kann. Das Motto lautet: "Wir krempeln die Ärmel hoch und packen die Energiewende gemeinsam an."
    • Mit zahlreichen Informationen und Tipps stehen die Partner im Team Energiewende Bayern als Beraternetzwerk rund um die Energiewende allen Zielgruppenzur Verfügung.
    • Mit der Auszeichnung der Gestalter im Team Energiewende Bayern werden spannende und innovative Projekte prämiert, die zum Nachahmen anregen sollen.
  • Bayerische Windenergieoffensive AUFWIND:
    Ein beschleunigter Ausbau der Windenergie ist zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende. Die Ziele von AUFWIND sind, die Akzeptanz für Windenergieanlagen zu erhöhen, Ausbauhemmnisse systematisch abzubauen und durch verbesserte Rahmenbedingungen den Ausbau der Windenergie in Bayern anzuschieben. Dabei setzt AUFWIND vier Schwerpunkte:
    • Anpassung bundesweiter/landesweiter Regelungen
    • Förderung von neuen Techniken
    • Flankierende Maßnahmen zur Rückenstärkung
    • Unterstützungsbaukasten für Kommunen: Regionale Windkümmerer
  • Energie-Atlas Bayern:
    Der Energie-Atlas Bayern ist das Internetportal der Bayerischen Staatsregierung zur Energiewende und zu Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Bürger, Kommunen und Unternehmen finden hier Informationen, Ideen und Werkzeuge, die sie bei der Umsetzung der Energiewende unterstützen. Das Leitmotiv des Energie-Atlas Bayern ist deshalb der Energie-3-Sprung: 1. Energiebedarf senken, 2. Energieeffizienz steigern und 3. Erneuerbare Energien ausbauen.
    Er bietet:
    • Informationen zum aktuellen Stand der Energiewende in Bayern
    • digitale und interaktive Karten mit einer Übersicht über zirka 500.000 Erneuerbare-Energien-Anlagen
    • eine Vielzahl von Energieleitfäden und Arbeitshilfen wie die Förderfibel oder Informationen zu Energieberatung sowie
    • Anwendungen, mit denen Sie für ganz Bayern Energie-Daten abrufen und vielfältig kombinieren können.
    Eine dauerhafte und wirkungsvolle Reduktion der CO2-Emissionen - das ist der große Sprung, die Herausforderung, die wir meistern wollen und müssen. Damit das gelingt, ist es wichtig, die Energie-Maßnahmen klug aufeinander abzustimmen.
  • Bayerische EnergieEffizienz-Netzwerk-Initiative (BEEN-i):
    Erklärtes Ziel ist es, die Energieeffizienz der bayerischen Wirtschaft durch die Initiierung von Energieeffizienz-Netzwerken flächendeckend zu verbessern. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Unternehmen und empfiehlt Bayerns Betriebe als nachhaltige Geschäftspartner. Dazu wurde von Verbänden, Kammern und dem Freistaat Bayern die Bayerischen Energieeffizienz-Netzwerkinitiative BEEN-i im Jahr 2015 gegründet.
    Im Dezember 2014 hatten Vertreter der Bundesregierung und der führenden Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft eine Selbstverpflichtung zur Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken unterzeichnet. Mit unserer BEEN-i unterstützen wir die bayerischen Unternehmen, sich in Energieeffizienz-Netzwerken zusammenzutun und gemeinsam Energieeffizienzpotentiale zu realisieren. Ende 2020 wurde diese Selbstverpflichtung auf Bundesebene verlängert. Im Oktober 2020 haben wir mit BEEN-i 2.0 einen neuen Schub zur Erweiterung und Vertiefung des Netzwerkgedankens im Freistaat Bayern geleistet. Wir wollen bis 2022 die Anzahl der BEEN-i Netzwerke auf ca. 70-80 und der teilnehmenden Unternehmen auf rd. 700 erhöhen.
  • LandSchafftEnergie (LSE) mit Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe und C.A.R.M.E.N. e.V.
  • Angebot von Energiechecks für landwirtschaftliche Betriebe
  • Informationen zu
    • Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen
    • alternativen Energiepflanzen und nachhaltigem Energiepflanzenanbau
    • regenerativen Antriebssysteme mit Schwerpunkt Biokraftstoffe
    • Energieeinsparung und Energieeffizienz
    • Wärme und Strom aus Festbrennstoffen
    • Windenergie, Photovoltaik, Solar- und Geothermie
    • Förderprogramm Bio-Klima für die Einrichtung von Biomasseheizwerken
    Vorgesehen sind Investitionen in neue, umweltschonende Biomasseheizwerke zur effizienten energetischen Nutzung fester Biomasse mit einer Nennwärmeleistung von mindestens 60 Kilowatt.

Links zu Webangeboten

StMWi

StMB